Prüm & Wein

Geschichte

Bis zur Auflösung des Churtrierischen Gebietes 1803 durch die Säkularisation waren die Vorfahren von Sebastian Alois Prüm durch ihren Grundbesitz bedingt Scabini (Schöffen) am Halbgericht von Graach und heirateten Töchter von Schöffen. Die Schöffentätigkeit findet sich im Wappen der Familie auch als Waage wieder. Die Heiratspolitik wurde dabei von der Maxime "Steck bei Steck", Weinstöcke zu Weinstöcke, geprägt.


Erst ab 1727 findet sich die Familie in Wehlen (links ist das Stammhaus der Familie abgebildet).


Schon 1156 ist in Wehlen ein Gerhardus Prüm nachgewiesen. Eine direkte Abstammungslinie kann zu ihm aber nicht geführt werden. In einem Buch über die Familie Bergweiler findet sich die nicht belegte These, dass die Familie Prüm im 12ten Jahrhundert durch einen Domprobst Benedikt von Prüm, der seinen Bruder nebst familiärem Anhang hat nachkommen lassen, ihren Weg nach Wehlen gefunden hätte.


Der erste genealogisch 1556 nachweisbare Vorfahre, Peter Prüm, war auch in St. Goar ansässig. Dort unterhielt das Kloster Prüm Besitzungen. Als St. Goar 1557 an die evangelischen Rheingrafen fiel, könnte er als churtrierischer Beamter an die Mosel geflüchtet sein. Dabei muß schon bei ihm Grundbesitz vorhanden gewesen sein, ohne den er seine Ämter nicht hätte ausüben können. Dieser Grundbesitz kann ererbt aber auch angeheiratet worden sein.


Peter Prüm (1624 erwähnt), Sohn des obigen Peter Prüm, und Johann Adam Prüm (* 1614) sind als Hofmänner des Stifts St. Simeon in Trier, welches 1032 durch Erzbischof Poppo gegründet wurde, geführt. Für St. Simeon werden durch Papst Hadrian VI. 1155 Weinberge in Bernkastel und 1195 durch Heinrich VI. Weinberge in Graach bestätigt. Johann Adam Prüm zahlte 1624 650 fl. Steuern. Um 1693 veranschlagte man für ein stattliches Haus einen Preis von 650 fl..


1727 heiratet Christoph Prüm als jüngster von fünf Söhnen Anna Dorothea Dentzer und zieht nach Wehlen in das links abgebildete Haus. Sein Sohn Johann Konrad Prüm bekleidet als iudex scabini senior einen hohen Posten in der damaligen Gerichtsbürokratie. Sein Sohn Johann Philipp Prüm ist nach Abschaffung der churtrierischen Verwaltung 1794 der letzte Schöffe in der Familie. Er erwirbt im Rahmen der Säkularisation 1803 bis 1813 weitere Güter und vergrößert den Grundbesitz der Familie. Sein Sohn Sebastian Alois Prüm etabliert in der ersten Hälfte des 19ten Jahrhunderts den Namen „S.A. Prüm“ als erste Adresse für Moselriesling.


Dessen Sohn Mathias Prüm nennt Ende des 19ten Jahrhunderts das grösste bürgerliche Weingut an der Mosel sein eigen.


1911 wird das Gut unter den sieben Kindern geteilt.

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